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Kinder von Borderline-Erkrankten

Ibbenbüren. „Was für Klamotten hast du denn heute schon wieder an?“ Hört sie von ihrer Mutter einen Satz wie diesen, sträuben sich bei Amelie A. (Name von der Redaktion geändert) die Nackenhaare. Schnell kommen Erinnerungen an Situationen aus ihrer Kindheit hoch: „Einerseits war meine Mutter extrem liebend und fürsorglich“, erzählt die junge Frau. Auf der anderen Seite erlebte sie sie als dominant, entwertend und übergriffig: „Ich wusste nie wirklich, welche Reaktion mich erwartet.“

Lange wusste sie die extremen Verhaltensweisen ihrer Mutter nicht richtig einzuordnen. Durch Zufall bekam sie ein Buch für Angehörige von Borderline-Erkrankten in die Hände. „Das war ein Augenöffner für mich“, berichtet Amelie A. Plötzlich konnte sie das Verhalten ihrer Mutter einordnen, suchte die Fehler für Stimmungsschwankungen, Schuldzuweisungen oder aggressives Verhalten der Mutter nicht mehr bei sich selber. Doch auch im Erwachsenenalter hört die Auseinandersetzung mit den Eltern nicht auf: „Die Abgrenzung und der Schutz der Privatsphäre bleiben ein großes Thema“, beschreibt Amelie A. ihre Situation, „insbesondere wenn die Eltern älter werden oder man selbst Kinder bekommt“.

Um diese Herausforderung zu bewältigen, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitig zu stärken, möchte sie eine Selbsthilfe-Gruppe für erwachsene Kinder von Borderline-Eltern gründen. Das Netzwerk Selbsthilfe und Ehrenamt unterstützt die Gründung dieser Gruppe. Interessierte können sich melden unter Tel 0 25 72 – 9 60 16 84 oder per E-Mail an: netzwerk-steinfurt@paritaet-nrw.org.


08.02.2022

 



 
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